Mitte Mai sind die ersten Küken geschlüpft und damit ist für die Eltern (und für Naturfotografen) die große Langeweile der Brutzeit schlagartig vorbei. Jetzt heißt es vor allem: Futter ranschaffen! Und je mehr Jungtiere es aus dem Ei geschafft haben, umso größer der Stress für die Alttiere.

Während ein Altvogel bei den Jungtieren im Nest bleibt und für deren Schutz sorgt, ist der andere Elternteil unterwegs um Nahrung herbeizuholen. Im Umkreis von mehreren Kilometern wird auf Äckern, Wiesen und in Feuchtgebieten nach kleinen Säugetieren, Insekten, Fischen und Amphibien gesucht. Die Beute wird zunächst verschluckt und im Magen gesammelt. Nach zwei bis drei Stunden fliegt das Alttier dann zum Nest zurück, wo die hungrige Brut schon ungeduldig wartet.

Kaum wird der zurückkehrende Altvogel gesichtet, recken die Küken schon ihre Schnäbel und lassen ihr heiseres Krächzen hören. Im Nest gelandet, wird der Altvogel solange bedrängt, bis er endlich die mehr oder weniger frisch gefangene Nahrung hervorwürgt. Jetzt können auch die Jungtiere fressen.

Der andere Altvogel scheint froh, endlich seine Flügel ausbreiten und dem Gezeter entfliehen zu können. Denn sobald ein Partner auf dem Nest gelandet ist, fliegt der andere davon und die beiden tauschen die Rollen.

Graureiher - Füttern der Jungtiere

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