Der ungewöhnlich milde Winter bringt die Graureiher am Kiessee schon Ende Januar dazu ihre Nester zu besetzen. Wie so oft im Leben heisst es auch bei ihnen: „Wer zuerst kommt, malt zuerst.“

Graureiher am Göttinger Kiessee

Neun Paare haben sich bisher in der Brutkolonie eingefunden. Die alten Nester vom letzten Jahr sind im Großen und Ganzen noch intakt, müssen zum erfolgreichen Brüten aber noch ausgebessert werden. Und so fliegen die Altvögel abwechselnd zu den umliegenden Bäumen und bringen kleine Äste zum Nest, die sie dann mit ihrem Schnabel kunstvoll zusammenstecken.

Hin und wieder kommt es zwischen benachbarten Paaren zu Streitigkeiten, etwa wenn ein Tier sich den mühsamen Flug zum nächsten Baum sparen will, und das benötigte Nistmaterial einfach aus dem Nachbarnest klaut. Ansonsten aber bleibt es friedlich.

Den richtigen Zeitpunkt für die Brut zu finden, ist für die Graureiher immer eine schwierige Entscheidung. Je früher sie beginnen, desto mehr Zeit haben sie für die Aufzucht der Jungtiere. Ende Januar, und damit eigentlich noch mitten im Winter, birgt jedoch das Risiko, bei einem Kälteeinbruch oder einem Wintersturm die Nester wieder aufgeben zu müssen.

Man wird sehen, ob sie dieses Jahr die richtige Entscheidung getroffen haben.