Die Brutsaison ist beendet und die Jungvögel ausgeflogen. Jetzt im Sommer verbringen Stare (Sturnus vulgaris) die Nacht wieder an einem gemeinsamen Schlafplatz dicht an dicht im Schutz einer großen Gruppe.

Ein solcher Schlafplatz ist ein Haselgebüsch inmitten einer Bachaue am südlichen Ufer des Göttinger Kiessees. Hier treffen sich Stare aus der gesamten Umgebung südlich der Stadt.

Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang beginnt der Einflug. Schon vorher haben sich Stare zu Gruppen zusammengefunden, manchmal nur ein Dutzend, manchmal mehrere hundert Tiere. Im Schwarm wird die letzte Strecke zum Schlafplatz zurückgelegt, der sich schnell füllt. Eng gedrängt sitzen schließlich rund 10.000 Tiere in den Zweigen.

10.000 Tiere sind aber nur scheinbar eine imponierend große Zahl. Denn anders als er der wissenschaftliche Name andeutet, ist auch der Star vom früher überall anzutreffenden „Allerweltsvogel“ zur Rote-Liste-Art geworden. 2,8 bis 4,5 Millionen Brutpaare leben aktuell in Deutschland, vor 20 Jahren waren es noch 2 Millionen mehr (Nabu). Ein dramatischer Rückgang. Ursache ist, wie so oft, die Intensivierung der Landwirtschaft in deren Zug Lebensräume verschwinden und Agrochemikalien die Nahrungsgrundlagen der meisten Tierarten reduzieren.

Stare sind zwar sehr anpassungsfähig und brüten auch in der Stadt. Aber auch hier haben Dach- und Fassadensanierung für einen Rückgang passender Brutmöglichkeiten gesorgt.

 


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